Geschichte unseres Gebäudes
Die Geschichte des Schulgebäudes
am Gotzinger Platz
Entstehung
Zur Jahrhundertwende herrschte auch in München Aufbruchstimmung und die stark wachsende Einwohnerzahl machte eine Vielzahl neuer öffentlicher Bauten notwendig. Auf Veranlassung des damaligen Stadtschulrats und Reformpädagogen Dr. Georg Kerschensteiner entstand am Ende des Feldwegs nach Sendling ein freistehender Bau zu dem vorerst weder Straßen noch Gehwege führten. Das Schulgebäude der Grundschule am Gotzinger Platz wurde zwischen 1905 und 1907 zwischen Kiesgrube, städtischem Holzhof und einer Gärtnerei errichtet. Geplant und erbaut wurde die Schulanlage mit Kosten von 834.828 Mark von Hans Grässel.
Die ersten 30 Jahre
1906 zogen im Westflügel (der heutigen Maria-Probst Realschule) die protestantische Volksschule (getrennt nach Buben und Mädchen) und die städtische Berufsschule für Schlosser und Schreiner ein. 1907 folgten im Ostflügel (unserer heutigen Grundschule) die katholische Volksschule, der Kindergarten und der Tageshort. Die Turnhalle befand sich zu Beginn im Verbindungsbau.
Zweiter Weltkrieg
Im zweiten Weltkrieg wurde das Schulhaus 1943/44 bei Luftangriffen stark beschädigt. Kurz nach Ende des Krieges mussten Lehrer und Schüler in ungeheizten Schulzimmern sitzen und bei Frost stundenlang ausharren. Erst im März 1946 wurden Öfen geliefert, die von den Kindern selbst anzuheizen waren. Erst 1954/1955 wurde das Gebäude vollständig wiederhergestellt.
Einzug der Grund-/ Mittel-/ und Realschule
Mit der Neuorganisation des Schulwesens wurde die Volksschule nicht mehr nach Konfessionen aufgeteilt. Ab dem Schuljahr 1969/70 führte man die Gliederung in Grund- und Hauptschule ein. 1975 zog die städtische Maria-Probst-Realschule in den Westflügel und erhielt eine neue Sporthalle.
Generalsanierung
Im Juli 1994 begann die bis dahin längste und umfangreichste Generalsanierung eines Münchner Schulgebäudes. Um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten, mussten die Arbeiten auf fünf, jeweils ein Jahr dauernde, Bauphasen verteilt werden. Bei dieser Sanierung kam es auch zu erheblichen Umgestaltungen. So entstanden zum Beispiel zwei große Lehrerzimmer und eine neue Aula mit Bühne. Die ursprüngliche ornamentartige Innen-Bemalung der Schulflure wurde restauriert, Fenster und Türstöcke originalgetreu nachgebaut. Zu guter Letzt durfte die ganze Schulfamilie am 28.07.2000 bei Blasmusik zusehen, wie ein gigantischer Kran eine neugebaute, neobarocke Doppelzwiebelhaube auf den Turm hob.
Bild- und Textquellen:
Dr. Karin Pohl, Dr. Sabine Schalm: Kulturgeschichtspfad, Landeshauptstadt München, 2020.
Landeshauptstadt München: KulturGeschichtsPfad. Sendling, München 2020, S. 96/97.
Landeshauptstadt München, Schul- und Kultusreferat: 100 Jahre Schulgebäude am Gotzinger Platz Festschrift, München 20
Das Schulhaus steht heute unter Denkmalschutz.